Wer kennt es nicht? Man hat sich zum Ziel gesetzt, endlich aktiver zu sein und dreimal die Woche laufen zu gehen. Endlich gesünder zu essen und das Fastfood zumindest an ein paar Tagen in der Woche gegen gesündere Alternativen zu tauschen. Früher ins Bett zu gehen und schon morgens fit und produktiv zu sein. Und dann wird es doch mal wieder nichts. Man hat die Zeit nicht, das Wetter ist schlecht. Man ist krank, oder es gibt einen Notfall. Manchmal ist es auch einfach nur der innere Schweinehund, der schuld ist.
Habit Trackers – also Apps, die das Eingeben und das Nachverfolgen solcher Ziele oder Gewohnheiten erleichtern – können ein Weg sein, sich mehr Überblick über die persönlichen Vorhaben zu verschaffen und basierend auf Daten besser informierte Entscheidungen zu treffen. Ich persönlich habe mich erstmals mit Habit Trackers beschäftigt, als ich das erste Mal für einen Marathon trainierte. Auch wenn es hier bereits unzählige Angebote gibt, die Pläne bereitstellen und/oder deren Erfüllung mit detaillierten Auswertungen begleiten, wollte ich doch etwas Anderes: Mir waren die Pläne nicht individuell genug und sie ließen mir zu wenig Freiheiten. Darüber hinaus geht es bei den Apps meist um das reine Tracking der Performance, nicht aber darum, wie ich mich dabei fühle.
Ich studiere in Augsburg Finanz- und Informationsmanagement und präsentierte meine Überlegungen als Grundlage für meine anstehende Masterarbeit, was von meinen Betreuern sehr positiv aufgenommen wurde. Wir dehnten den Umfang auf persönliche Ziele im Allgemeinen aus und forschen seitdem an der Frage, wie man Menschen mit Hilfe von digitalen Technologien bestmöglich bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen kann. Dabei beleuchten wir das Thema nicht nur aus einer rein sachlichen Perspektive und analysieren, ob die Ziele erreicht wurden oder nicht, sondern beziehen auch das Wohlbefinden mit ein.
Um die Daten zu erheben, die für die Beantwortung dieser Forschungsrage benötigt werden, entwickelte ich den Habit Tracker myGoalJournal. Man kann dort Ziele eingeben, die man erreichen möchte, oder Gewohnheiten, die man neu in sein Leben integrieren will. Hierunter kann etwa regelmäßige sportliche Aktivität fallen, aber auch Ziele mit Bezug auf die persönliche Entwicklung (z. B. lernen, lesen) oder soziale Interaktion (z. B. Zeit für die Familie nehmen) sind denkbar. Der Nutzer ist in seiner Wahl vollkommen frei. Aus seinen Eingaben wird dann ein Journal kreiert, in dem jeden Tag die geplanten Aktivitäten aufgeführt sind und in dem er die Möglichkeit hat, diese abzuhaken oder als nicht erledigt zu markieren. Somit hat er seinen Fortschritt jederzeit im Blick. Des Weiteren enthält die App einige spannende Fragebögen zur Persönlichkeit und zum Wohlbefinden des Nutzers, um die individuelle Komponente der Zielerreichung untersuchen zu können. Selbstverständlich erfolgt die Auswertung der Daten dabei anonym.
MyGoalJournal ist sowohl im Google Play Store als auch im Apple App Store verfügbar:
- Play Store: https://play.google.com/store/apps/details?id=myWay.myWay
- App Store: https://itunes.apple.com/de/app/mygoaljournal/id1243394072?l=de&mt=8
Für das Forschungsprojekt suchen wir noch engagierte Nutzer, die sich Ziele setzten, auf sie hinarbeiten, dabei ihren Fortschritt mitverfolgen und die enthaltenen Fragebögen beantworten. Unter diesen werden am Ende des Projektes insgesamt sechs Amazon-Gutscheine verlost.
Ich würde mich sehr freuen, wenn auch ein paar Leser von „Vermesst Euch!“ die App ausprobieren und uns unterstützen würden. Auch Feedback zur App ist jederzeit gerne willkommen. Man erreicht uns am besten unter unserer Emailadresse mobile@fim-rc.de.
Text & Bilder: Niclas Nüske